Arthur & Claire

Arthur & Claire“ ist eine Zusammenarbeit mit Deutschland, Österreich und den Niederlanden. Die Koproduktion stammt aus dem Jahre 2017. Arthur hat nicht mehr viel Freude im Leben, denn es bleibt ihm nur noch ein Tag. Dafür hat er sich ein One-Way-Ticket nach Amsterdam organisiert. Auf dem Flug dorthin erschreckt er, als Zeitvertreib, ein vorlautes Kind mithilfe einer zynischen Geschichte. Was passiert noch in Amsterdam?

Arthur und Claire
Dauer: 98 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Miguel Alexandre
Produzenten: Gudula v. Eysmondt
Hauptdarsteller: Josef Hader, Hannah Hoekstra
Nebendarsteller: Florence Kasumba, Jeremy Miliker, Franziska Weisz
Studio: Tivoli Film Produktion, Topkapi Films
Sprachen: Deutsch

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Das Drehbuch basiert auf dem Theaterstück von Stefan Vögel. Am 25. September erlebte „Arthur & Claire“ seine Weltpremiere auf der 17. Filmkunstmesse in Leipzig. Danach, am 8. März 2018, erschien der Film in den deutschen Kinos.

Besetzung, Regie und Drehorte

Miguel Alexandre führte Regie in „Arthur & Claire“ über eine Länge von 98 Minuten Laufzeit. Das Ergebnis ist für alle Filmbegeisterten ab dem 12. Lebensjahr. Regisseur und Josef Hader schrieben gemeinsam das Drehbuch, welches auf ein Theaterstück basiert.

Kamerafrau Katharina Diessner filmte die Dreharbeiten über eine Länge von drei Monaten, von November 2016 bis Januar 2017. Gerald Podgornig und Gudula von Eysmondt, aus der Produktion, entschieden über die Drehort München, Amsterdam und Wien. Die Szenen schnitt Marcel Peragine.

Besetzung: Josef Hader bringt Arthur zum Leben. Hannah Hoekstra spielt Claire in dem Film. Die Krankheit wird begleitet von dem Arzt Sebastian Hofer, gespielt durch Rainer Bock. Florence Kasumba bringt Maitre auf die Leinwand. In weiteren Rollen tauchen folgende Schauspieler auf: Jeremy Miliker, Franziska Weisz, Errol Trotman-Harewood, Guy Clemens, Marijtje Rutgers, Stella McCusker, Ruben Brinkman, Pepijn Schoneveld und Daron Yates.

Während der Romyverleihung 2018 konnte eine Auszeichnung in der Kategorie „Bester Produzent – Kinofilm“ erreicht werden. Dazu kam 2018 das Austrian Ticket für über 75.000 Besucher und die Auszeichnung in der Kategorie „Spielfilm“, bei dem hessischen Film- und Kinopreis.

Handlung & Inhalt vom Film „Arthur & Claire“

Die Melancholie auf dem Flug von Wien nach Amsterdam ist deutlich zu spüren. Die Zuschauer sehen einen 50-jährigen Arthur mit Champagner und einen kleinen Jungen, der sich die exakte Schilderung über die Folgen eines Absturzes anhört. Der Mann ist unheilbar an Lungenkrebs erkrankt. Nach dem Landen geht Arthur direkt zu der Autovermietung. Dort holt er das Auto ab, mit dem er zur Klinik in Amsterdam fährt.

In der Klinik nutzt Arthur die Möglichkeit einer Sterbehilfe. Der Arzt scheint kompetent und erläutert ihm detailliert den Vorgang. Arthur muss keine Angst verspüren, es werde zuverlässig und schmerzfrei sein. Durch die Einnahme von Medikamenten erfolgt innerhalb weniger Minuten der Stillstand des Herzens und der Atmung.

Hofer, ein Freund von Arthur, fragt: „Willst Du Dir das mit dem Tod nicht noch einmal überlegen?“ Aber der Tod ist für den nächsten Tag geplant. Die Essenseinladung der Familie lehnt er ab. Erst nach der Verabschiedung fragt Arthur, ob Hofer sein Auto zurückgibt? Nicht, dass er noch nachzahlen muss. Danach fährt er ins Hotel. Im Laufe des Abends geht er essen, ohne es zu genießen. Immer wieder versucht der Todgeweihte, seinen Sohn zu erreichen. Später auf dem Hotelzimmer, mit einer Flasche Rotwein, schreibt Arthur einen Abschiedsbrief an ihn. Dabei wird er von der lauten Musik aus dem Nachbarzimmer gestört. Auf der Suche entdeckt er eine aufgewühlte Frau, die jede Menge Tabletten neben der Badewanne liegen hat.

Claire ist völlig aufgebracht über den unerwarteten Besuch und beschimpft Arthur. Es kommt zum Eklat, als er versucht, die Tabletten zu entsorgen. Plötzlich merken die beiden, was sie verbindet – eine Endzeitstimmung. Kurz darauf befinden sie sich auf einem Streifzug durch Amsterdam.

Natürlich landen Arthur und Claire in einem Coffee-Shop. Die Gespräche verlaufen durchweg philosophisch-melancholisch und die Stimmung kippt in eine andere Richtung. Claire ist sein Engel, der ihn in den Tod begleitet. In den Gesprächen geben die beiden eine Menge Geständnisse ab. Claire hatte eine fünfjährige Tochter, die durch einen von ihr verschuldeten Autounfall verstarb. Arthur lebt mit seinem Sohn seit Jahren im Streit. Claire überredet Arthur vor dem Tod noch mit dem Sohn Frieden zu schließen.

Morgens wachen Arthur und Claire gemeinsam im Hotelzimmer auf. Sein Todestermin steht an. Natürlich kommen die Gefühle durcheinander. Aufgrund seiner Entscheidung wirft sie ihm Egoismus vor. Allerdings fährt Arthur ohne Bedenken in die Klinik. Hofer und der Arzt warten schon auf ihn. Doch er dreht auf dem Absatz um. Lässt den Mietwagen an der nächsten Ecke stehen. Rennt kopflos zum Hotel, wo keine Claire zu finden ist. Am Abend zuvor hatte sie ihm zum Glück ihre Busverbindung gezeigt.

Arthur sitzt in der letzten Reihe. Claire steigt ein. Eine Frage bleibt im Raum stehen: „Lohnt es sich, für ein halbes Jahr, Sprachunterricht zu nehmen?“

Fazit & Kritiken zum Film „Arthur & Claire“

Josef Hader ist als Kabarettist für seinen schwarzen Humor bekannt. Dieser Witz kommt auch in dem Film „Arthur & Claire“ über die Sterbehilfe zum Einsatz. Das Drama ist allerdings von den bekannten Brenner-Krimis weit entfernt. Gemeinsam mit dem Regisseur Miguel Alexandre hat er der Geschichte seinen eigenen Stempel aufgedrückt. In „Arthur & Claire“ stimmen das Timing und der Gegensatz zwischen Wehmut und Humor. Der Dialogwitz und die mimische Kunst täuschen darüber hinweg, dass in der Dramaturgie nicht viel Leben steckt.

Amsterdam ist eine gute Kulisse für das Kammerspiel von Stefan Vögel. Die Stadt steckt voller Gegensätze, die ihr einen besonderen Charakter verleihen. Zwischen den Protagonisten entwickelt sich eine Dynamik. So stoßen sich die Persönlichkeiten anfänglich ab und später kommen sie sich näher. Eine faszinierende Atmosphäre wird durch einen erheblichen Humor und einen nicht aufregenden Inszenierungsstil erreicht. Selbst deprimierende Szenen verändern ihre Stimmung.

Die Hauptrollen werden perfekt gespielt. Die Kulisse der Amsterdamer Grachtenlandschaft ist korrekt gewählt und der Humor gut dosiert. „Arthur & Claire“ ist eine unterhaltsame Tragikomödie, die nicht verpasst werden sollte.

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